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Ein Interview von Rolf Schindler
Zunächst möchte ich auf das ADAC GT Masters mit Ihnen blicken. Nach dem Red Bull Ring liegen Nick Yelloly und Jesse Krohn auf Rang drei. Haben Sie mit diesem bisherigen, erfolgreichen Saisonstart im Vorfeld rechnen können?
Wir haben uns gut vorbereitet und waren der Meinung, dass wir uns mit unseren Erfahrungen und Expertise sicherlich ab und zu inden Top Ten platzieren können. Das wir bereits einen so guten Start bei den ADAC GT Masters in Oschersleben hinlegen konnten und dabei so viele Punkte gesammelt haben, damit haben wir nicht gerechnet. Umso ärgerlicher ist der Ausfall bei dem Rennen in Spielberg, der uns dann wieder viele Punkte gekostet hat.
Wie wichtig ist es für das Team, dass zwei BMW-Werksfahrer für Schubert Motorsport 2021 fahren?
Um das Maximale aus dem Auto rauszuholen, ist sicherlich ein Engagement von Profifahrern immer erstrebenswert, jedoch wäre es für die Serie besser, immer auch junge, talentierte oder sehr gute Gentlemendriver zu fördern. In der ADAC GT4 setzen wir ja auch erstmalig Juniorfahrer aus der Region ein. Diese fahren mit unseren BMW M4 GT4 auch oft in die Top-10-Resultate.
Das ADAC GT Masters ist mit seiner Leistungsdichte fast nichtmehr zu toppen. Die Mehrzahl der Piloten sagt dazu, das machtden eigentlichen Reiz der Meisterschaft aus. Wie schätzen Sie die Situation ein, auch mit dem Blick auf das Reglement und vor allem die viel diskutierte BOP?
Die Leistungsdichte ist sicherlich für Ingenieure, Teams und Fahrer eine Herausforderung, jedoch muss auch der Anreiz für junge Talente und Gentlemenfahrer gegeben bleiben, sonst bleibt der Erfolg für sie aus und es ist schwierig Sponsoren zu finden. Und die GT Masters darf nicht nur zum Werksarragement führen, sonst sind die Kosten für kleinere Teams nicht mehr in den Griff zu bekommen. Die BOP wird immer ein Streitthema bleiben, leider sind die Zeiten, wo Gewicht, Hubraum und Aerodynamik die Leistungsdichte bestimmten, vorbei.
Die Covid-19 Pandemie hat auch den Motorsport stark beeinflusst. Wie ist man bei Schubert Motorsport damit klar gekommen?
Die sehr kompakte Saison in 2020 und dann auch noch ohne Fans ist für alle Beteiligten herausfordernd gewesen. Es war schön zu erleben, dass 2021 die Rennen wieder größtenteils normal stattfinden konnten und wir den Kalender nicht so eng gesteckt haben, so dass für das Team auch mal ein freies Wochenende bleibt.
Schubert Motorsport hat nicht nur mit GT-Fahrzeugen in den letzten Jahren Erfolge einfahren können. Käme es für Sie in Frage, wenn sich bei BMW in Richtung Tourenwagen was Neues ergeben würde?
Für neue Herausforderungen sind wir immer offen und würden natürlich auch gern bei neuen Entwicklungen mit eingebunden sein. In unserer Motorsporthalle sind wir auch technisch für Neuentwicklungen bestens ausgestattet und haben da auch unseren eigenen M2 Competition aufgebaut und diesen auch erfolgreich in Rennen eingesetzt. Durch unsere langjährige Erfahrung an der Rennstrecke und auch mit unterschiedlichen Marken haben wir für neue Entwicklungen die besten Voraussetzungen.
Daran anschließend würde es interessant sein zu erfahren, welches BMW-Modell beispielsweise, aus Ihrer Sicht, in die heutige TCR-Generation passen würde?
Aus den aktuellen Modellreihen wäre sicher das 2er GC möglich, jedoch ist durch die hohen Sicherheitsstandards bei BMW das Gewichtsniveau in weite Ferne gerückt.
Ist Schubert Motorsport in dieser Saison weiterhin auf der Nürburgring-Nordschleife in der Langstreckenserie (NLS) mit dem BMW M6 GT3 dabei?
Es wird eventuell noch einen Gastauftritt am Nürburgring geben und bei guter Besetzung nehmen wir vielleicht auch unseren M6 mit.
Jesse Krohn war maßgeblich als Fahrer in die Entwicklung für den neuen BMW M4 GT3 integriert. Inwieweit wäre das ein Vorteil für Ihr Team, wenn man 2022 den neuen GT3-Boliden einsetzen kann und die BMW Werksfahrer an Bord hat?
Gerade mit einem neuen Fahrzeug in einer Serie ist es immer hilfreich, Leute, die an der Entwicklung beteiligt waren, dabei zu haben. Wir müssen natürlich in Abstimmung mit unseren Sponsoren und Partnern sehen, was in der nächsten Saison möglich ist. Sollten wir den M4GT3 einsetzen können, macht es schon Sinn, so früh wie möglich, am besten in Dubai, zu beginnen, um sich optimal auf die Saison vorzubereiten. Erfahrung, Testen, auch im Hinblick auf das 24h Rennen am Nürburgring.
Vielen Dank für das Interview, weiterhin
alles Gute und viel Erfolg.